Doktorand/in Pflanzendiversitätsänderungen auf dem Tibet

Für den Standort Potsdam suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Doktoranden/in (w/m/d) mit Begeisterung für aktuelle Forschungsfragen zu Landoberflächenprozessen und deren Auswirkungen auf Biodiversität und Ökosystemfunktionen.

Die Stelle ist im DFG geförderten Projekt „Änderungen der Pflanzendiversität auf dem südöstlichen Tibet-Plateau und ihre Antriebsfaktoren über die letzten 21000 Jahre“ angesiedelt. Daher stehen im Fokus Vegetationsdynamiken und das Verständnis der involvierten Prozesse über lange Zeitskalen. Die wissenschaftlichen Aufgaben der Doktoranden werden dabei an der Schnittstelle von Datenanalyse und Modellentwicklung liegen.

Die Erhaltung der einzigartigen tibetischen Pflanzenvielfalt erfordert ein Verständnis der Treiber. Mögliche Diversitätstreiber wie das Klima, natürliche Störungen und Landnutzung sind räumlich stark miteinander korreliert. Mit einem modernen ökologischen Ansatz, der auf räumliche Gradienten abzielt, können ihre spezifischen Auswirkungen auf die Pflanzen-Alpha-Diversität und ihre Interaktionen nur schwer voneinander getrennt werden. Im Projekt wird daher Proxy-Informationen über die historischen Veränderungen aus den Analysen von Seesedimenten genutzt. Neu erhobene Paläoumweltdaten an Schlüsselstandorten (entlang eines Höhentransekts am südöstlichen Rand des tibetischen Plateaus) sollen mit einer Synthese von Paläoumweltdaten des östlichen tibetischen Hochlands und der Umgebung (25-40°N, 90-105°E) kombiniert werden. An den Schlüsselstandorten werden Pollen und sedimentäre alte DNA (Metabarcoding von Pflanzen) als Proxys genutzt, um Muster der Pflanzen-Alpha-Diversität und Vegetationstyp in der Vergangenheit zu rekonstruieren. Natürliche Störungen und Landnutzung werden aus einem Multi-Proxy-Ansatz abgeleitet, einschließlich der Analysen von Proxys für Feuer, Bodenerosion und Landnutzung.

Die so verfügbaren Daten sollen im Rahmen dieser Promotionsarbeit mit einem neuartigen Modellierungsansatz untersucht werden und um die Biodiversitätsentwicklung vorherzusagen.

Die Internetseite zum DFG Projekt:

Aufgaben

• Aufbereitung und Analyse verfügbarer Proben und Datensätze
• Analyse des Zusammenhangs zwischen Alpha-Diversitäts-Maßzahlen, Vegetationstyp und Landschaftsstruktur, Klima, natürlichen Störungen und Landnutzung
• Entwicklung eines statistischen Modells zur Vorhersage der Diversität basierend auf den Treibern: Klima, natürliche Störungen und Landnutzung sowie deren Wechselwirkungen
• Abschätzung des zukünftigen Diversitätsverlustes mittels Simulationsexperimenten unter der Verwendung von Landnutzungs- und Klimaszenarien
• Ein Promotionsabschluss mit entsprechender Publikationstätigkeit sowie die Präsentation der erzielten Ergebnisse auf internationalen Tagungen wird unterstützt und erwartet.

Voraussetzungen

• Master oder gleichwertigen Abschluss in Bio- oder Erdwissenschaften ((Molekular)Biologie, Geoökologie, (Geo)Physik) oder verwandten Disziplinen.
• Gute Kenntnisse in der Datenverarbeitung und Programmierung (C++, R oder ähnliche Sprachen) sind erforderlich.
• Sehr gute Englischkenntnisse (in Wort und Schrift) werden vorausgesetzt.
• Generell sind gute Kommunikations-, Team- und Schreibfähigkeiten erforderlich.

Wünschenswerte Fähigkeiten und Kenntnisse

• Erfahrungen mit (Geo)Statistik und Molekularbiologie sind vorteilhaft.
• Vorherige Erfahrungen mit Feldforschungen und Permafrostlandschaftsdynamik sind von Vorteil.

Weitere Informationen

Weitere Informationen erhalten Sie bei
Dr. Stefan Kruse
(Stefan.Kruse@awi.de; +49(331)288-2218).
Die Stelle ist auf 3 Jahre befristet. Die Vergütung ist abhängig von Ihrer Qualifikation sowie den Ihnen übertragenen Aufgaben bis Entgeltgruppe
13 (66%)
möglich und richtet sich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst des Bundes (TVöD-Bund). Der Dienstort ist
Potsdam.
Als Doktorand (m/w/d) am AWI ist die Teilnahme an einem strukturierten Promotionsprogramm oder einer Graduiertenschule vorgesehen. In diesem Zusammenhang haben Sie die Möglichkeit sich in der Helmholtz Graduate School for Polar and Marine Research ‘POLMAR’ (

) einzuschreiben.

Wir bieten

• exzellente Forschung
• Zusammenarbeit und Kooperation - institutsintern, national und international, interdisziplinär
• Chancen, sich zu entwickeln – auf der eigenen Stelle, auf andere Stellen hin und aus dem AWI heraus
• eine gelebte Kultur der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – auditiert, und noch mehr als das
• herausragende Forschungsinfrastruktur – Schiffe, Stationen, Flugzeuge, Labore und mehr
• ein internationales Umfeld – alltägliche Kontakte zu Menschen aus aller Welt
• Grundlagenforschung mit gesellschaftlicher und politischer Relevanz
• flache Hierarchien – Freiheit und Verantwortung
• spannende Themen – auch in Technik, Verwaltung und Infrastruktur

Chancengleichheit

von Frauen und Männern ist ein fester Bestandteil unserer Personalpolitik. Daher begrüßen wir Bewerbungen von Frauen ausdrücklich.
Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher fachlicher und persönlicher Eignung bevorzugt. Über verschiedene Maßnahmen wird gezielt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefördert. Aufgrund unserer familienbewussten Personalpolitik wurde uns das Zertifikat zum Audit „Beruf und Familie“ verliehen.

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